Trotz sinkender CO2-Emissionen kein Grund zur Euphorie
Die Treibhausgase in Deutschland sind das erste Mal seit neun Jahren gesunken – um knapp sechs Prozent.
Das Jahr 2018 brachte um 5,7 Prozent geringere klimaschädliche Emissionen mit sich. Die eingesparten Treibhausgase lassen sich allerdings auf von der Klimaschutzpolitik der Bundesregierung unabhängige Entwicklungen zurückführen. Einzig die europäische Klimaschutzmaßnahme zeigte Wirkung.
Kein nachhaltiger Rückgang
Laut der Berliner Denkfabrik Agora Energiewende wurden letztes Jahr in Deutschland im Vergleich zu den vergangenen Jahren 50 Millionen Tonnen Treibhausgase eingespart. Die Euphorie wird allerdings dadurch gedämpft, dass der Hauptteil der eingesparten CO2-Emissonen schlicht daher rührt, dass aufgrund des milden Winters weniger geheizt wurde. Dazu kommt, dass im Sommer die Diesel- und Benzinpreise stark gestiegen sind. Der Rückgang der Treibhausgase ist demnach kaum nachhaltig.
Klimaschutzmaßnahmen umsetzen
Nach der Reform des europäischen Emissionshandelssystems sind die CO2-Preise auf im Schnitt 15 Euro angestiegen, wodurch zahlreiche Steinkohlekraftwerke unwirtschaftlich wurden. In der Folge sanken die Emissionen aus der Energiewirtschaft um zehn Millionen Tonnen. Experten fürchten jedoch, dass das Klimaschutzziel 2020 auch weiterhin kaum erreichbar bleibt, sollte die Politik nicht schnellstmöglich, vor allem bei der Braunkohle sowie im Verkehrs- und Güterbereich, Klimaschutzmaßnahmen umsetzen.